Die Friedensradfahrt 2014 des österreichischen Zweiges des Internationalen Versöhnungsbundes ist am 31. Juli 2014 gegen 19 Uhr planmässig in Konstanz am Bodensee eingetroffen. Beim Sea-Life-Center an der Hafenstrasse ‚vereinten‘ sich die Österreicher_innen mit der fast gleichzeitig eintreffenden Radler_innen-Gruppe des deutschen Zweiges und wurden dann von einem IFOR-Empfangskomittée herzlich begrüßt und aufgenommen. Die Radfahrt von Wien nach Konstanz hatte 12 Tage in Anspruch genommen. Am Vortag hatten die Radler_innen eine herbe Bergetappe zu bestehen. Von Landeck aus war der Arlbergpass (ca. 1800 m) zu bewältigen. Während die Anfahrt (ca. 28 km) bis nach St. Anton im Trockenen erfolgen konnte, geriet die Gruppe auf der Passhöhe in einen feinen Nieselregen, der sich bei der Abfahrt auf der Vorarlberger Seite des Berges in kräftigen Regen verwandelte und zudem bis kurz vor Feldkirch angehalten hatte.
Der Vormittag der letzten Etappe am 31. Juli hatte schwere Bewölkung gezeigt. Es blieb aber trocken und bei der leicht verspäteten Ankunft in Bregenz hatten sich die Wolken schon gehoben. In Bregenz empfing Mag. Judith Reichart (Stadträtin in Vertretung von Bgm. Linhart) die Friedensradler_innen. John Gillard, engagierter Singer-Songwriter sang Friedenslieder. Im grossen Kreis wurde im Schweigen – eine Weise der Abrüstung der Worte – der Opfer vergangener und gegenwärtiger Kriege gedacht. Eine berührende und innerlich tiergehende Übung in Friedensarbeit für alle Beteiligten. Erfreulich für die Radfahrer_innen war die überraschende Anwesenheit der Vizepräsidentin von Pax Christi Österreich, Gotlind Hammerer. Wie Michael Striebel von Pax Christi Vorarlberg begrüßte sie das Friedens- und Versöhnungszeichen der Radfahrer_innen und bedankte sich für das Engagement.
Die Fahrt über Lindau nach Friedrichshafen und nach einer Pause am See weiter nach Meersburg, wo man mit der Fähre nach Konstanz übersetzte, ging im warmen Sonnenschein vor sich und der See und die Landschaft und die Orte am Ufer zeigten sich von ihrer schönsten Seite. Die Ankunft in Konstanz war gleichzeitig der Auftakt für die Veranstaltungen zur 100-Jahr-Feier an der zahlreiche Friedensradfahrer_innen in der Folge teilnahmen. Neben der beachtlichen physischen Leistung (11 Etappen von 90 – 100 km täglich) gab es auch den ‚inneren Ertrag‘ der Friedensradfahrt zu erwägen. Zweifellos erfolgreich gesteigert wurde die öffentliche Bekanntheit des Versöhnungsbundes durch die fahnengeschmückten und dadurch merklich Aufmerksamkeit erregenden Radfahrer_innen. Die Friedensradfahrt ist als „rollendes Friedenszeichen“ für und auf der Basis aktiver Gewaltfreiheit wahrgenommen worden und hat so ihr Ziel, zur Vertiefung und Verbreiterung des Gedankens des Gewaltverzichtes als Weg zum Frieden im Rahmen des Möglichen beizutragen, durchaus erreicht.